So umgab den Künstler Einsamkeit von frühester Jugend an – eine Prägung, die die melancholische Sehnsucht in vielen seiner Werke ausdrückt. Und ebenso seine Vorliebe für die Natur, vor allem die zum Wasser – das für ihn eine Dimension der spirituellen Erlebens, des Eintauchens in erholsame tiefere Ausdehnungen für die Seele beinhaltet. Auch in seinem Garten verwirklicht er seine kreativen Ambitionen im Zusammenklang mit den natürlichen Erscheinungsformen. Die Kunst bekam er als Erbe mit auf den Weg, seine mütterlich-familiären Wurzeln begründen sich in einer langen Reihe von Maler-Vorfahren. Der bekannteste von ihnen ist Hermann Schnee, der als Professor in Potsdam arbeitete und seine romantisch-impressionistischen Bilder auch an Kaiser Wilhelm II. verkaufte. Schnee war Schüler von Oswald Achenbach und Hans Fredrik Gude. Auf der Großen Berliner Kunstausstellung, einem jährlich stattfindendem Kunstsalon, war er 1895 mit sechs Gemälden vertreten. Heute kann man seine Bilder unter anderem in den Städtischen Kunstsammlungen Chemnitz und im Jagdschloss Grunewald sehen. Der friedliebende, spirituelle Charakter, ein Grundwesenszug von Peter Barthold Schnibbe, begründet sich unter anderem sicherlich in der langen Linie der Vorfahren, die als Mennoniten in die Geschichte eingingen. Ein Stammvater der mütterlichen Linie war Menno Simons (1496 – 1561), der Mitbegründer und Namensgeber dieser Glaubensrichtung. Schnibbe empfindet – ähnlich wie diese tief religiösen Menschen – Respekt und Demut für die Schöpfung und ihre Kreaturen. Lebensweisheit und Gelassenheit sind für ihn wichtige Eigenschaften und Ziele. Ebenso gab ihm die väterliche Linie einen bedeutenden Teil mit: Ernsthaftigkeit, Menschenliebe und Spiritualität. Auch in dieser Linie tauchen Künstler auf, Maler und Poeten. So wirkte Hermann Allmers Ende des 19. Jahrhunderts zusammen mit den Worpsweder Künstlern, sein Onkel Wilhelm Schnibbe traf sich mit Hans Arp und anderen in den 1950er Jahren in einem Düsseldorfer Kunstsalon und verfasste Gedichte. Schon als Kind malte Peter Barthold Schnibbe ernsthaft, das heißt, für ihn war – und ist es auch heute noch – Malen keine Frage von Zeitvertreib. Zu den Menschen, die ihn in Kindheitstagen stark beeinflusst haben, gehören ohne Zweifel seine amerikanischen Taufpaten. Die innere Verbundenheit zu Nordamerika (Bremerhaven als „Vorstadt“ von New York mit langer Auswanderertradition) hat ihn zu vielen Reisen dorthin bewegt. Motive aus den Gegenden des nordamerikanischen Kontinents sind in seinen Gemälden immer wieder anzutreffen. Seine vorwiegend großformatigen Acryl-Malereien ziehen nicht nur den Blick, sondern die ganze Aufmerksamkeit hinein in das Geschehen und lassen dabei eigene Bilder im Kopf entstehen, sie eröffnen eigene Bilderwelten. Seine norddeutschen und maritimen Motive, seine Themen rund um New Orleans und die große Flut, wie das Tryptichon, in dem dunkelhäutige Menschen einerseits Musik machen und sich andererseits Trost spenden, gehen unter die Haut. Basis seiner Bilder sind oft Fotos, Filmvorlagen und die Natur, er fügt persönliche, emotionale Attribute und Schwingungen hinzu, welche dem Gemälde eine besondere Ausstrahlung verleihen. Respekt vor der Schöpfung und den Menschen spiegeln sich in seinen Werken wider. Studiert hat er Kunst, Theologie, Philosophie und Germanistik in Landau und Bremen. Während des Studiums zeichnete er nur in schwarz-weiß, die naturalistische Darstellung dessen, was ein Bild zu erzählen hat, ließ ihn aber vorher und auch danach nicht mehr los. Ab 1978 kam wieder Farbe in seine Werke, sehr bald bestimmte die Liebe zum Realismus sein Schaffen. Es konnte nicht ausbleiben, dass er zunächst den Weg als Kunsterzieher einschlug, bevor er sich dann konsequent ganz der Malerei widmete. Peter Barthold Schnibbe sieht sich in der Tradition der Romantiker wie Caspar David Friedrich, der Präraffaeliten und vor allem der nordisch-skandinavischen Maler wie Anna Ancher und Edvard Munch. Die industrielle Revolution bewegte damals viele Künstler zu einer Reaktion, zurück zu mehr Achtung und Respekt vor dem Menschen und der Natur. Peter Barthold Schnibbe erkennt Ähnlichkeiten zu der heutigen digitalen Revolution, die ebenfalls die Entfremdung und Loslösung von Familienbindungen, von Wärme und Gefühl bewirkt. Er reflektiert dieses und wirkt ihm in seinen Bildern entgegen, schenkt der Schöpfung Aufmerksamkeit und Liebe. Die Melancholie seiner Bilder erinnert an die norddeutschen Worpsweder, auch gibt es Parallelen zu nordamerikanischen Künstlern wie Andrew Wyeth, Edward Hopper und Georgia O´Keeffe, letztere eine der größten amerikanischen Malerinnen des 20. Jahrhunderts. Bei ihr bewundert er vor allem deren geradlinige Haltung zur Kunst, der sich alles in ihrem Leben unterordnen musste. Besondere Aufmerksamkeit hat der Künstler ebenfalls Picasso gewidmet, dessen Talent er schätzt. Als menschliches Ideal bezeichnet er Jesus, – nicht den kirchlichen Heiligen, sondern den Menschen – dessen Humanität, Liebe und Courage für ihn Inbegriff einer bewahrenden Lebensform sind.
Nicht nur die Malerei hat ihn zeit seines Lebens begleitet, daneben ist die Musik ein wichtiger Teil in seinen Schaffensphasen. Er spielt mehrere Instrumente und ist schon immer aktiver Musiker gewesen. Letztlich gewährt ihm die Klangwelt bei seiner Kreativität die notwendige Unterstützung. Während seiner Arbeit, die er als Ort zwischen subjektivem Empfinden und objektiver Realität bezeichnet, umgibt er sich mit keltischen, bluesigen und folkigen Klängen und wohlriechenden Düften, jeweils dem Sujet entsprechend. So verdichtet er im Schaffensprozess die Atmosphäre, die er in seinen Bildern wiedergibt. Er lebt und arbeitet heute in Weyhe-Melchiorshausen bei Bremen.
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1989 Galerie Quba, Berlin 1989 Gruppenausstellung des Neustadter Kunstvereins, Neustadt/Wstr 1990 Galerie – Werkstatt, Syke 1990 Wassermühle Sudweyhe 1992 BHW – Galerie, Bremen 1992 Niedersächsisches Kultusministerium Hannover 1992 Maritim Hotel, Bremen 1994 Art-loft-Gallery Collinsville, St.Louis, USA 1994 Künstlerhaus Griessee, Chiemgau 1995 Niedersächsisches Kultusministerium Hannover 1997 Kraft Jacobs Suchard / Kraftfood, Bremen 1998 „Die Insel“, Worpswede 1999 Bremer Presseclub 1999 Emsland – Museum, Forum Form Clemenswerth 2000 Anasazi Santos Gallery, Edmonton/Kanada 2001 Museum für das Fürstentum Lüneburg 2001 De Tamboer, Hoogeveen, Holland 2001 Kannenberg, Berlin 2002 Humboldt-Schlüter-Siftung, Bremen 2002 Wassermühle Sudweyhe 2002 World Trade Center Bremen 2002 Kunstturm Rotenburg 2003 Kunstverein Krakow am See 2003 Galerie Hübner, Warnemünde 2003 Kunstverein Bad Zwischenahn 2004 Bremer Technologiehaus 2004 Kunst im Raum Seidemann, Bremen 2004 Ortec Logiplan, Wildeshausen 2005 - 2011, Malaufenthalte auf dem Darss 2006 Galerie Klostermühle Heiligenberg 2006 Hofgalerie Kaemena, Bremen 2006/08 Malaufenthalt auf Darss 2006 Galerie"Alter Krug" Wieck, Darss 2007 Galerie Eigenart, Sandesneben 2008 Künstlerhaus Spiekeroog, Gruppenausstellung der DGzRS mit Otto Quirin, Kurt Schulzke und Lutz E. Felsmann 2009 Teilnahme an der Park Art, Emslandmuseum Schloss Clemenswerth 2010 Teilnahme an der "Impulse International", Osnabrück 2010 Teilnahme an der "Kunstschiene", Bruchhausen-Vilsen/Asendorf 2010, Boesner-Galerie, Bremen 2010, Wassermühle/KSK, Barrien 2010, Gruppenausstellung, Baden Baden 2011, Strasse der Kunst im Landkreis Diepholz 2012, Kunsthaus am Schifferberg, Ahrenshoop |